Zur Visualisierung von Traction‑X wurde in einer Bachelorarbeit ein Demonstrator entwickelt.
Dieser wurde mithilfe additiver Fertigung gefertigt. Um die Visulisierung noch realistischer wirken zu lassen, wurde der Demonstrator mithilfe eines DC- und eines Stepper-Motors angetrieben.
Viele kennen die Aussage: Man kann alles drucken! Theoretisch ist das richtig, aber nicht praktisch und auch nicht sinnvoll. Auch ist es wichtig, die vielen verschiedenen Verfahren zu kombinieren.
Als Bauteile wurden Standard Alu-Profile für den Rahmen und Kunststoffteile aus drei Druckverfahren gewählt.
Neben dem FLM (Fused Layer Modelling) Verfahren kamen auch die Verfahren SLS (Selective Laser Sintering) und LS (Laser Sintering) zum Gebrauch. Auch bei den Werkstoffen ist es wichtig zu schauen, welches Material am sinnvollsten ist. Bauteile mit einer einfachen Formgebung und geringen Ansprüchen an Festigkeit und Genauigkeit wurden mit dem FLM Verfahren aus PETG (Polyethylene Terephthalat Glykol) Filament gedruckt. Dies sind die schwarzen Bauteile am Demonstrator.
Die Felgenteile wurden mittels Lasersintern aus PA 12 (Polyamid 12) hergestellt, anschließend wurden diese in Silber lackiert.
Das Gleitlager, das Hohlrad und das Motorritzel wurden ebenfalls im Lasersinter-Verfahren hergestellt. Da eine hohe Verschleißfestigkeit und ein gutes Gleitverhalten benötigt werden, kam hier das Material Iglidur I3 der Firma Igus zum Einsatz.
Die Antriebswelle ist das tragende Teil des Demonstrators. Sie verbindet das Rad mit dem Rahmen. Um eine Beschädigung durch unerwartete Belastungen durch z.B. den Transport oder unsachgemäße Berührungen des Demonstrators zu vermeiden, wurde dies aus AlSi10Mg gefertigt.
Mit einem Raspberry Pi werden die beiden Motoren angesteuert. Der DC-Motor treibt über zwei Getriebestufen die Außenfelge, also den Reifen, an. Das besondere hierbei ist, dass die Getriebestufe, die sich in der Felge befindet, eine Doppelschrägverzahnung besitzt.
Warum diese Wahl? Eine Schrägverzahnung hat gegenüber einer Gradverzahnung ein ruhigeres Laufverhalten und eine geringere Geräuschentwicklung, es entstehen aber Axialkräfte. Deswegen muss entweder ein Schräg- bzw. Axialkugellager verbaut werden, um den Axialkräften entgegen zu wirken oder alternativ kann eine Doppelschrägverzahnung zum Einsatz kommen, bei der keine Axialkräfte entstehen.
Um eine Ein- und Ausfederung zu simulieren, wurde ein Stepper-Motor verwendet. Die Dämpfereinheit besteht aus zwei Einheiten. Die obere Dämpfereinheit besteht aus oberer Dämpferanbindung, dem Stepper-Motor und der Trapezspindel. Die untere Dämpfereinheit besteht aus Unterer Dämpferanbindung und der Trapezmutter.
Durch die Trapezspindel und die Trapezmutter wird die Rotationsbewegung des Stepper-Motors in eine Axialbewegung umgewandelt.
Schöner Beitrag, ich habe ihn mit meinen Freunden geteilt.
Hallo Frau Römer,
vielen Dank für Ihre freundliche Rückmeldung.
Sind wir übrigens verwandt? Ich gehöre zu den Römers des Esslinger Zweiges. Es gab im September ein Familientreffen auf der Burg Steinegg.
Ihnen einen schönen Jahreswechsel und ein gutes neues Jahr!
Freundliche Grüße,
David Koebel